Wie läuft eine Therapie eigentlich ab … ?
Am Anfang einer jeden Therapie gibt es so eine Art „Probezeit“, auch Probatorik genannt, die bis zu fünf Stunden umfasst. Hier lernen sich der Patient und der Therapeut erstmal kennen.
Wenn ein Patient noch jünger als zwölf Jahre alt ist, findet das erste Treffen oft erst zwischen den Eltern und dem Therapeuten statt. Hier erhalten die Eltern viele Informationen zur Psychotherapie, können Fragen stellen und schildern ihr Anliegen.
In den folgenden Sitzungen lernen sich Patient und Therapeut kennen. Der Therapeut nutzt die Probatorik, um sich ein Bild von der Symptomatik, deren Entstehung und Auswirkung zu machen.
Der Patient und seine Eltern können die „Probezeit“ nutzen, um sich mit den Abläufen einer Therapie vertraut zu machen. Zum Beispiel, dass eine Therapiestunde über 50 Minuten geht und dass der Patient derjenige ist, der bestimmt, wie er sich am besten mitteilen kann. Das kann entweder im Gespräch oder im Spiel stattfinden.
Während der „Probezeit“ – wie auch im weiteren Verlauf der Therapie – gibt es regelmäßig Elterngespräche, bei denen der Patient je nach Alter dabei ist oder nicht. Je älter der Patient ist, umso wichtiger ist es, dass er auch bei den Elterngesprächen mit eingebunden ist.
Schließlich überlegt der Patient, was sich am Ende seiner erfolgreichen Therapie verändert haben soll, und legt so sein persönliches Behandlungsziel fest. Auch die Eltern teilen mit, was ihnen wichtig ist. Darauf aufbauend wird ein Behandlungsplan entwickelt, der die Grundlage für die weitere Therapie ist.
Am Ende der „Probezeit“ entscheiden alle Beteiligten, ob die Therapie zustande kommt oder auch nicht. Dann, wenn es für alle Beteiligten passt, kann die eigentliche Therapie beginnen.